Misbah Khan zum Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen

Berlin, 24.11.2022. Zum Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen erklärt die grüne Innenpolitikerin Misbah Khan, Mitglied des Bundestages:


Jede dritte Frau ist in Deutschland von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen. Diese Zahlen sind nach wie vor erschreckend.

Wir sind als Gesellschaft gefordert, nach Lösungen zu suchen und sollten nicht hinnehmen, dass Gewalt weiterhin zum Leben vieler Frauen gehört – überall und jeden Tag.

Gewalt hat viele Gesichter und beginnt nicht erst mit tätlichen Übergriffen. Insbesondere das Aufkommen digitaler Gewalt hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Neben Hass, Hetze und sexueller Belästigung, nimmt digitale Gewalt in Form von Cyberstalking oder auch sogenanntem Revengeporn mit Deepfakes neue Dimensionen an. Mit Grundkenntnissen der Bildbearbeitung oder einfachen Face-Swap-Apps ist es möglich, in kurzer Zeit gefälschte Nacktfotos oder Pornos zu erstellen, um diese gegen Frauen zu verwenden.

Digitale und häusliche Gewalt kann jeden treffen, doch das Recht auf ein Leben ohne Gewalt ist ein Menschenrecht. Daher setzen wir uns, gemeinsam in der Ampel, für eine Gewaltprävention ein, welche die Rechte der Betroffenen in den Mittelpunkt stellt. Mit einem Gesetz gegen digitale Gewalt werden wir rechtliche Hürden für Betroffene, wie Lücken bei Auskunftsrechten, abbauen und umfassende Beratungsangebote aufsetzen. Die Istanbul Konvention setzen wir auch im digitalen Raum vorbehaltlos und wirksam um.
__________________________________________________________________________________

Nur ca. 20% der Frauen, die Gewalt erfahren, nutzen die bestehenden Beratungs- und Unterstützungseinrichtung. Die Gründe sind vielfältig. Das Hilfetelefon ist 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr kostenfrei erreichbar -> 08000 116 016 https://www.hilfetelefon.de/beratung-fuer-frauen.html
Aktuelle Zahlen zur häuslichen Gewalt finden Sie hier: https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/Partnerschaftsgewalt/Partnerschaftsgewalt_2021.html?nn=63476