Gesundheit und Pflege betreffen uns alle – egal, wo wir leben, wie alt wir sind oder wie viel wir verdienen.
Eine verlässliche, solidarisch finanzierte Gesundheitsversorgung und eine menschliche, bezahlbare Pflege sind Grundvoraussetzungen für ein gutes Leben.
An vielen Orten stößt unser Gesundheitssystem an seine Belastungsgrenzen – und mit ihm die Menschen, die darin arbeiten. Der Fachkräftemangel ist spürbar, die Anforderungen steigen, die Belastung ist enorm. Gleichzeitig ist der Zugang zur Versorgung noch immer ungleich verteilt – je nach Wohnort oder sozialer Lage. Der demografische Wandel verstärkt die bestehenden Herausforderungen – besonders in der Pflege und in der regionalen Versorgung.
Ich setze mich ein für ein Gesundheitssystem, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt: mit fairen Bedingungen für die Beschäftigten, guter Versorgung in Stadt und Land und einer Finanzierung, die gerecht und tragfähig ist.
„Gute medizinische Versorgung darf keine Frage des Wohnortes oder Geldbeutels sein.“ - Misbah Khan, Mdb
Ein wichtiger Meilenstein ist die Krankenhausreform, die in der letzten Legislaturperiode beschlossen wurde. Sie stärkt die Grundversorgung – besonders im ländlichen Raum – und rückt Qualität statt Leistungsdruck in den Mittelpunkt. Künftig sollen Krankenhäuser sogenannte Vorhaltepauschalen erhalten –weitgehend unabhängig davon, wie viele Fälle sie behandeln. Das nimmt den wirtschaftlichen Druck und stellt sicher, dass die Versorgung am tatsächlichen Bedarf der Menschen ausgerichtet ist. So bleibt die Grundversorgung flächendeckend und wohnortnah erhalten – besonders für kleine, bedarfsnotwendige Krankenhäuser im ländlichen Raum.
Auch darüber hinaus wurden wichtige Schritte unternommen: bessere Personalschlüssel, faire Bezahlung und eine vergütete Ausbildung stärken den Pflegeberuf. Studierende in der Pflege erhalten inzwischen eine Ausbildungsvergütung. Mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz haben wir neue Wege geschaffen, Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen.
Wir setzen uns weiter ein für mehr Ausbildungs- und Studienplätze, bessere Arbeitsbedingungen und spürbare Entlastung im Alltag. Wer Menschen versorgt, verdient Respekt – der sich auch im Gehalt widerspiegeln muss.
Foto von Dominik Lange auf UnsplashAuch jene, die Angehörige zu Hause pflegen, benötigen mehr Unterstützung. Sie leisten enorm viel, oft still und ohne Anerkennung – dabei ist ihre Arbeit unverzichtbar für unsere Gesellschaft. Dieses Engagement braucht mehr Wertschätzung und Entlastung.
Finanzierung der Sozialversicherungen
Unsere Sozialversicherungen sind ein zentrales Versprechen des Sozialstaats: Sie schützen vor Armut, sichern den Lebensstandard und schaffen gesellschaftlichen Zusammenhalt. Doch dieses Versprechen steht unter Druck. Der demografische Wandel, technologische Umbrüche und globale Krisen verändern die Rahmenbedingungen grundlegend. Ohne strukturelle Reformen drohen steigende Beitragssätze, wachsende soziale Ungleichheiten und eine Erosion der gesellschaftlichen Solidarität.
Besonders betroffen sind Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung. Ihre Finanzierung gerät zunehmend ins Ungleichgewicht – nicht zuletzt, weil über Jahrzehnte grundlegende Reformen vertagt wurden. Auch die Spaltung in gesetzliche und private Systeme trägt zur Unwucht bei. Ein Weiter-so gefährdet das Vertrauen in den Sozialstaat.
Wir stehen für eine klare Alternative: Sozialversicherungen sollen auch künftig ein zukunftsgewandtes Versprechen für Sicherheit, Teilhabe und Zusammenhalt sein. Dafür braucht es konkrete, tragfähige Reformvorschläge mit klaren Umsetzungspfaden: kurzfristig realisierbare Schritte, mittelfristige Strukturveränderungen und langfristige Perspektiven.