Ein guter und gerechter Start ins Leben, gleiche Chancen, echte Teilhabe - für ALLE
Noch immer entscheidet in Deutschland viel zu oft die soziale Herkunft darüber, wie gut jemand durch die Schule kommt, ob ein Studium finanzierbar ist oder eine Ausbildung gelingt. Wer arm aufwächst, wer in einer Pflegefamilie lebt, wer alleinerziehend ist oder Diskriminierung erlebt – sei es als Frau, als queerer Mensch oder als Jugendliche*r of Color – hat es häufig schwerer. Die Chancen sind ungleich verteilt, die Strukturen oft nicht gerecht.
Dazu kommt: Viele junge Menschen erleben, dass ihre Lebensrealität in politischen Entscheidungen kaum vorkommt. Familien kämpfen mit der Organisation des Alltags, mit fehlenden Betreuungsangeboten oder finanzieller Unsicherheit. Frauen stemmen den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit – und verdienen, wenn sie regulär arbeiten, im Schnitt noch immer weniger. Queere Menschen stoßen auf rechtliche und gesellschaftliche Hürden, erleben Gewalt und Ausgrenzung.
„Eine gerechte Gesellschaft beginnt dort, wo niemand durchs Raster fällt – und wo Vielfalt nicht als Belastung, sondern als Stärke verstanden wird.“ -Misbah Khan, MdB
Daher braucht es eine Politik, die strukturelle Ungleichheiten nicht nur benennt, sondern gezielt abbaut. Es geht darum, Bildung gerechter zu machen – mit besseren Bedingungen in Kitas und Schulen, mit Unterstützung dort, wo soziale Nachteile den Alltag prägen, und mit einem System, das Ausbildung und Studium unabhängig vom Elternhaus ermöglicht.
Foto von Sigmund auf UnsplashFamilien müssen sich auf gute Betreuung verlassen können – nicht nur, um den Alltag zu stemmen, sondern weil jedes Kind das Recht auf Förderung und einen guten Start hat. Dafür braucht es verlässliche Strukturen, die Kinder ernst nehmen und Eltern entlasten – auch finanziell.
Jugendliche wollen mehr mitreden, mehr mitgestalten – und sie verdienen das auch. Ihre Lebensrealität muss in politischen Entscheidungen vorkommen: ob beim Wahlrecht, bei der Ausbildung oder bei Unterstützungsangeboten für junge Menschen, die nicht in klassischen Familienmodellen aufwachsen.
Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität ist auch heute noch Realität – in der Schule, im Beruf, im Gesundheitswesen oder im öffentlichen Raum. Es braucht klare gesetzliche Regelungen, Schutzräume und eine Sprache, die sichtbar macht: Vielfalt wird nicht nur geduldet, sie ist gewollt.
Auch Gleichstellung darf nicht als Nebenschauplatz behandelt werden. Es reicht nicht, über Lohnlücken oder mangelnde Repräsentanz zu sprechen – es geht darum, echte Veränderungen zu schaffen. Frauen tragen immer noch den Großteil der Sorgearbeit, sie werden schlechter bezahlt, sind häufiger von Gewalt betroffen. Das darf so nicht bleiben.
All diese Bereiche greifen ineinander: Chancengerechte Bildung, verlässliche Betreuung, echte Gleichstellung, Schutz vor Diskriminierung und Gewalt sowie gesellschaftliche Teilhabe und Anerkennung gehören untrennbar zusammen. Nur wenn wir diese Themen gemeinsam denken und angehen, kann eine Gesellschaft entstehen, in der jede*r gesehen, geschützt und gefördert wird.